
Robert LaFrance
Reutlingen 30 Wo Erfolg Stadt findet Michael hat schon einiges gesehen mit seinen
jungen 23 Jahren: Bachelor of Science in seiner
Heimat Syrien, mehrere Auslandssemester in
England, Master an der ESB in Reutlingen. Der-zeit
schreibt er seine Master Thesis bei BMW in
Echt entspannt
Michael Makhoul
Verbindlicher Tiefgang
Robert ist für eineinhalb Jahre im Zuge des Austauschs mit der Partner-Hochschule Northeastern
University in Boston an der ESB in Reutlingen.
Die geschichtsträchtige Architektur war das erste, was Robert an Reutlingen gut gefiel. Insbeson-dere
die Marienkirche in der Innenstadt. Er mag die „Cosiness“, die Gemütlichkeit von Reutlin-gen.
„Das ist einfach anders als in Boston, wo alles so groß und weit voneinander entfernt ist.“
erzählt er. Bei seiner Ankunft fand gerade das Weinfest rund um die Marienkirche statt und
Robert war sofort in die ersten Gespräche einbezogen. Er findet, hier kommt man einfacher mit
den Menschen ins Gespräch. „Das kenne ich aus der Heimat nicht. Da spricht man nicht so
schnell mit Fremden.“ In der freien Zeit neben seinem Studium erkundet er weiter die Geschichte
und Architektur der Stadt. Denn da gibt es viel zu entdecken. „Stay open minded“ – bleib offen
für Neues und lerne deine Umgebung besser kennen, habe er für sich beschlossen. Nicht nur hier
in der Ferne, sondern auch, wenn er zurück in Boston ist.
München.
Besonders willkommen aber fühlte er sich in
Reutlingen. „Das liegt an den Menschen“, sagt
Michael. „Sie gehen respektvoll mit einem um
und interessieren sich für dich.“ Er erinnert sich,
wie sein Nachbar ihn morgens zur Hochschule
fahren wollte, weil Michael verschlafen, aber
einen wichtigen Termin hatte. Oder an eine Frau
mit ihrem Kinderwagen, die ihn auf die Frage
nach dem Weg zur Volkshochschule dorthin
begleitete und den Weg für ein nettes Gespräch
nutzte.
Er findet, der Reutlinger sei nicht nur freundlich,
sondern verbindlich. „Wenn jemand sagt, er hilft
dir, dann wird er das auch machen.“ Das ist in
seiner Heimat Syrien anders. Man führe schnell
Small Talk, aber tiefer ginge es eher selten. Auch
unterscheiden sich die Themen, über die man
redet – oder vor allem nicht redet. Persönliches
und Familiäres beispielsweise, darüber unterhält
man sich in Reutlingen gern, in Syrien nicht.
„Beim Thema Geld ist es gerade andersherum“
lacht Michael. Er möchte nach seinem Master lie-bend
gern nach Reutlingen zurückkommen und
hier arbeiten.