
Stadt, Land,
Genuss!
Großstadt im Biosphärengebiet
Eine knappe Stunde strammer Marsch ist’s von der
Innenstadt
auf die 707 m hohe Achalm und ihren Aussichtsturm,
der einen grandiosen Rundumblick über
Reutlingen, das Albvorland und die umliegende Region
bietet. Hier, auf dem Reutlinger Hausberg, finden sich
die wenigen Reste der mittelalterlichen Burg Achalm,
dem ehemaligen Sitz eines Adelsgeschlechts. Mit leuchtenden
Augen hört Max seinem Opa zu, als dieser ihm
die Geschichte der Grafen von Achalm und dem Verfall
der Burg erzählt. „Heute erinnert neben den Felsmauern,
an denen wir vorhin vorbeigelaufen sind, nur noch der
Bergfried an die Burg Achalm“, erklärt Opa. „Und den
Reutlingen 28 Wo Natur Stadt findet
„Erster!“ ruft Max
und springt die Stufen nach oben.
Es poltert und klappert auf der Eisentreppe
im Innern des Turms – dann ist es ruhig. Als
Opa Hans die letzte Stufe auf den höchsten Aussichtspunkt
der Achalm erklommen hat, steht sein Enkel mit
roten Backen an der Steinbrüstung. Aufgeregt zeigt er in die
Ferne: „Schau mal, Opa, da ist die Marienkirche, die wir uns
gestern angeschaut haben. Und da hinten, das Schloss auf dem
Berg, wem gehört das?“ Lächelnd streicht der alte Mann dem
Jungen übers Haar. „Das ist das Schloss Lichtenstein. Es gehört
heute Graf Wilhelm Albert von Urach. Aber nun lass mich
erst mal Luft holen, Junge“. Schweigend stehen die beiden
einige Minuten lang Seite an Seite und genießen den Ausblick.
Dann zupft Max seinen Opa am Ärmel. „Wenn
ich Ritter wäre, Opa, dann würde ich auch genau
hier meine Burg bauen. Schau nur, wie
weit man von hier oben sieht!“
hat ein echter König, nämlich der württembergische
König
Wilhelm I., als Aussichtsturm auf den Grundmauern
des alten Turmes errichten lassen.“
Nachdem Max lange in alle vier Himmelsrichtungen
geschaut
und sogar den Stuttgarter Fernsehturm entdeckt
hat, zeigt er auf zwei weiße Türme am südöstlichen
Albtrauf: „Und was ist das, Opa?“ Dieser lächelt:
„Na, wie sieht es denn aus, mein Junge?“ Max überlegt
nicht lange: „Ich finde, es sieht aus wie eine gaaanz lange
Hose!“ Opa schmunzelt: „Genau. Und deshalb nennt man
den Schönbergturm auch ‚Pfullinger Onderhos‘. Mal sehen,
vielleicht haben wir ja morgen Zeit, ihn zu besichtigen.“